Montag, 14. April 2008

Kapitel:68/Back to the Bay-Sick...Teil:2

Der Knast war kein angenehmer Ort. Zumindest für all die Taschendiebe, Falschparker und Umweltverschmutzer die sich die unteren Etagen mit den Ratten und Homoerotisch-veranlagten Wärtern teilen durften. Mörder, Vergewaltigern und der gleichen ging es da schon besser. Die oberen Etagen, die Hochsicherheitsbereiche, des Münsteraner Hochsicherheitsgefängnisses, waren mit Zellen ausgestattet die an Comfort kaum zu übertreffen waren. Immerhin waren das die Fälle die einem als Anwalt das richtige Geld brachten und man wollte die Klienten ja nicht vergraulen. Massagesessel, fließendes Wasser, Mini-Bars, Premiere und Flachbildschirme waren Standard. Daniel und Gustav hatten es da noch ein Stück besser. Zwei Typen, die für Jahre wie vom angesicht der Erde verschwunden schienen, tauchen plötzlich mitten auf einem Feld wieder auf. Neben ihnen die Leiche eines Mannes der in keiner bekannten Datenbank zu finden ist. Sowas nacht Schlagzeilen und bringt optimistischen aufstrebenden Anwälten das große Geld. Nun mag es scheinen als befänden die beiden sich mit der Mordankläge die gegen sie erhoben wurde in echten Schwierigkeiten. Doch war das nun einmal weder das erste Mal, noch das schlimmste was ihnen bisher wiederfahren war. Sie waren grad einem Nuklearen Holocaust entkommen, Mordanklage am Arsch. Also ließen sie es sich ersteinmal gutergehen und genossen die Angenehmlichkeiten des Knasts. Zwischen Vier-Sterne-Buffets, großen Live-Dokumentationen über das Leben der Killerwale auf Premiere und endlos scheinenden Stunden hartem GTA-San Francisco zockens, nutzten sie allerdings auch die Zeit um sich mit ihrer derzeitigen Situationa auseinander zu setzen. Wie es schien hatte die Geburt von Janes Kind tatsächlich die Realität verändert. Und entgegen der Aussage von Mr. Typ, schien sie exakt so zu sein wie die beiden sie verlassen hatten. Nur 5 Jahre in der Zukunft. Das Realitätswechsel hatte alles wieder normalisiert, jedoch nicht die Zeit an den Zeitpunkt des ursprünglichen Reboots zurückgesetzt. Diese 5 Jahre schienen einfach weitergelaufen zu sein, ohne die beiden und wie sie vermuteten, die anderen die mit ihnen in der vom Jan-Child erzeugten Realitätsblase gesessen hatten. Nun stelltn sie sich natürlich wichtig Fragen. Wo waren die anderen geblieben? Kevin, Mr Typ, Jane, ihr Kind und wer war die Gestalt gewesen die Blowjob aus der Blase in das Realitätsverzehrende Feuer gezogen hatte? Fragen auf die man mit der Zeit sicher Antworten finden würde. War das nicht immer so?

Daniel saß grad in einem der blaugepolsterten Massagesessel als er Johnson hineinkommen sah. Den für ihre Zelle abgestellten Butler. Er brachte wie gewohnt die Morgenzeitung und das Frühstück. Es war der Morgen ihres fünfzehnten Tages im Münsteraner Hochsicherheitsgefängnis und in der Achtzimmer-Suit die sie sich zu teilen genötigt waren.
Johnson:"Ihr Zeitung, Sir."
Daniel:"Ich danke ihnen Johnson."
Johnsons:"Ich lebe um zu dienen, Sir. Dürfte ich fragen wo Sir Olafson sich derzeit aufhällt?"
Daniel:"Ich denke er ist duschen gegangen. Hat bei der gestrigen Schlagsahne-und-Erdbeerschnaps-Orgie ordentlich was abbekommen. Es ist einfach nervig wenn der Schitzrichter der erste ist der kotzt!"
Johnson:"Mit Sicherheit, Sir. Ich frage nur weil sie einen Besucher zu haben scheinen."
Daniel:"Doch nicht wieder die Washington Post, oder? Ich habe diesen Typen schon hundert Mal gesagt, unter einem viertselligen Betrag geben wir keine Interviews!"
Johnson:"Ich denke nicht das der Gentlemen zur Washington Post oder einem anderen dieser Schmierblätter gehört, Sir. Er sagte er sei Anwalt."
Daniel:"Noch einer? Na gut, rein mit dem Mann!"
Johnson:"Sehr wohl, Sir."
Johnson ging davon um den Anwalt hineinzubitten.
Daniel:"Hey, Gustav! Hast du Hosen an?"
Gustav:"Sollte ich?"
Daniel:"Wäre besser! Wir kriegen Besuch. Ein Anwalt!"
Gustav:"Noch einer?"
Johnson führte den Anwalt herein, welcher sich als C.K.Kowalski vorstellte, Vertreter der Anwaltskanzlei Kowalski, Kowalski, Kowalski und Fritz. Er erklärte ihnen das einer seiner Mandanten ein gewißes Interesse an ihrem Fall gefunden hatte und ihn beauftragt habe sich der Sache anzunehmen. Nach Durchsicht sämtlicher Papiere habe er es geschafft den Richter dazu zu bringgen sämtliche Anklagepunkte fallen zu lassen, da der Tote zum einen nicht identifiziert werden konnte und man zum anderen expliziete Aufnahmen des Richters in Damenunterwäsche besitze. Pinker Damenunterwäsche. Damit seien sie frei diesen Ort zu verlassen. Man habe außerdem für einen Transport nach Neu-Hinterswalde Sorge getragen und ihre alte Wohnung vom derzeitigen BEsitzer zurückerworben. Für eine stattliche Summe. Der Klient werde sie in den nächsten Tagen aufsuchen und mit ihnen näher über die Umstände seiner Hilfeleistung sprechen wollen, sie sollen sich dafür bereit halten. Dann verlies der Anwalt sie wieder und sie wurden, gegen Daniels Willen weil er vorher noch die Mini-Bar plündern wollte, in die Freiheit entlassen und in den nächsten Bus nach Neu-Hinterswalde verfrachtet.

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