Montag, 12. Januar 2009

Kapitel:146/DerTod des Typen bekannt als Gustav Olafson...Teil:4

Er hatte gebetet. Er hatte gehofft. Er hatte geweint und gelacht. Es war so absurd. Einst hatte er Stolz empfunden, Nazi genannt zu werden. Traf er wen auf der Straße und derjenige sagte ihm sein Sohn sei ein Nazi, genau wie sein Vater, hatte er demjenigen ein Bier ausgegeben. Nun konnte er nichts tun als warten und sich wundern, wie es hierzu gekommen war. Ein Nazi, ein Söldner, eine Arier durch und durch. Und hier saß er nun. Im Wartesaal eines Krankenhauses, während seine schwarze Geliebte im OP lag und vielleicht sterben würde. Wie war es dazu gekommen?
Als die Nazitype so da saß und sich wunderte und weinte, trat ein Polizist aus dem Fahrstuhl und an ihn heran.
Polizist:“ Sir?“
Nazitype:“ Ja?“
Die Nazitype wischte sich die Tränen aus den Augen.
Nazitype:“ Was gibt es?“
Polizist:“ Sir, Ich muss sie in Gewahrsam nehmen.“
Nazitype:“ In Gewahrsam? Weshalb?“
Polizist:“ Sir, man hat Sissy Nielsons Leiche gefunden.“
Nazitype.“ Die Leiche der kleinen Nielson Göre? Wo?“
Polizist:“ Sir, ich muss sie bitten mich zu begleiten.“
Nazitype:“ Wo hat man das Mädchen gefunden?“
Polizist:“ Vergraben im Hinterhof eine alten baufälligen Gebäudes. Sir, Ich muss sie wirklich bitten mit mir zu kommen.“
Nazitype:“ Nehmen sie mich fest?“
Polizist:“ Ich möchte hier keine Szene machen, Sir.“
Nazitype:“ Nehmen sie mich fest, Officer?“
Polizist:“ Ja, Sir. Auf Anweisung des neuen Polizeichefs nehme Ich sie hiermit fest.“
Nazitype:“ Neuer Polizeichef? Unter welcher Anklage?“
Polizist:“ Fahrlässige Tötung, Sir.“
Nazitype:“ An wem?“
Polizist.“ Sissy Nielson. Sie werden beschuldigt bei ihren Nachforschungen schlampige Arbeit geleistet und somit indirekt ihren Tod zu verantworten zu haben.“
Nazitype:“ Das ist lächerlich!“
Polizei:“ Andy Dick oder Bob Hobbe lächerlich?“
Nazitype:“ Das mag schon sein, Sir. Andy Dick ist ja auch nicht komisch. Genauso wenig wie Mord. Trotzdem werden sie mit mir kommen müssen.“

Original B’s Untersuchungen hatten nichts Neues ergeben. Er hatte einen Mord, eine Leiche und einen weiteren lebenden, wenn auch gefrorenen, Körper desselben Mannes, der ermordet worden war. Die mörderische Kugel passte nicht zur vermeintlichen Mordwaffe. Der Verdächtige befand sich in einer Art katatonischem Zustand. Und es gab weder Zeugen, noch andere Verdächtige die zur Tatzeit in der Nähe gewesen waren. Fakt war: Gustav Olafson war tot. Ein Mann war in seine Stadt ermordet worden. Und jemand würde dafür büssen.
Man verhaftete Maik, inklusive seines Anwalts und steckte sie zum Sohn der Nazitype in dieselbe Zelle. Man würde ihnen den Prozess machen. Die fünf anderen, möglichen Verdächtigen, wurden auf freien Fuß gesetzt. Man konnte ihnen nichts nachweisen. Eine Entschuldigung war angebracht. Spätestens als Original B. merkte, wen er da in Gewahrsam genommen hatte.
Original B.:“ Ich kann mich erneut nur entschuldigen, Herr Vize Bürgermeister.“
Jan:“ Es ist nicht der Rede wert.“
Original B.:“ Aber warum haben sie denn auch nichts gesagt. Wir hätten die ganze Sache soviel schneller aus der Welt schaffen können.“
Jan:“ Ich mochte das blaue Wasser, das sie da im Gefängnis hatten.“
Original B.:“ Das blaue...?“
Daniel:“ Jan trinkt Klowasser, was eine Überraschung.“
Sandy:“ Sie behalten den Anwalt und Maik weiter in Haft?“
Original B.:“ Bis man ihnen den Prozess macht, Ja.“
Daniel:“ Was ist mit dem gefrorenem Körper von Gustavs mysteriösem Doppelgänger?“
Original B.:“ Auch den behalten wir in Gewahrsam, bis wir herausfinden um wen es sich dabei wirklich handelt.“
Tobi:“ Und wir können einfach so gehn?“
Original B.:“ Solange sie die Stadt im Laufe der nächsten Woche nicht verlassen, Ja.“
Nerd:“ Dann bin Ich frei?“
Tobi:“ Noch nicht mein Lieber. Mit dir hab Ich noch Pläne!“
Sandy:“ Und wo soll Ich jetzt unterkommen?“
Daniel:“ Naja, jetzt wo Gustav tot ist, haben wir ja ein Zimmer frei.“
Sandy:“ Das wäre zu freundlich. Ich würde mich auch...revangieren.“
Daniel:“ Hehe. Das gilt auch für dich Tobi. Falls du ne Bleibe brauchen solltest.“
Tobi:“ Ich rede nicht mit dir. Aber dein Angebot nehme Ich trotzdem an.“

Die Nazitype war im selben Vernehmungsraum wie zuvor Jan, als Original B. eintrat und ihm gegenüber Platz nahm.
Nazitype:“ Neuer Polizeichef, wie?“
Original B.:“ Einige von uns wollen es noch weiterbringen, als für immer Kleinstadtpolizist zu bleiben.“
Nazitype.“ All das neue Equipment?“
Original B.:“ Ich habe großzügige Gönner.“
Nazitype:“ Sind diese großzügigen Gönner auch dafür verantwortlich das Ich allein für den Mord an Sissy Nielson angeklagt werde? Du hast mich verraten. Ich bin dein Partner. Und du hast mich verraten!“
Original B.:“ Von uns beiden bin also Ich der Verräter? Warst du es nicht, der es mit Leroys Momma getrieben hat?!“
Nazitype:“ Du kannst mir nicht vorschreiben mit wem Ich schlafe!“
Original B.:“ Und das will Ich auch nicht! Solange du es nicht vor meinem Augen geschieht!“
Nazitype:“ Also geht es nur darum? Das du uns beim Sex erwischt hast? Was bist du, zwölf?“
Original B.:“ Es weht ein neuer Wind in dieser Stadt. Das wirst du schon noch merken.“
Original B. stand auf und verließ den Raum.
Draußen traf er auf den Mann in schwarz und sie gingen ein paar Schritte zusammen, bevor Original sich aufmachte um seine neuen Truppen zu inspizieren.

Noch in dieser Nacht, während ihr liebster neben seinem Sohn, Maik und seinem Anwalt im Knast saß, hörte das Herz von Leroys Momma auf zu schlagen. Der operierende Chirurg hatte sein bester gegeben und doch ein falsches Gefäß erwischt, so dass dickes braunes Fett direkt ins Herz floss und es für immer still legte.
Leroys Momma, war tot.
Sissy Nielson, war tot.
Gustav Olafson, war tot.
Und ein neuer Morgen brach an in Neu Hinterswalde dem beschaulichen Städtchen, direkt auf der Deutsch-/Holländischen Grenze.

© www.jan-sucks.blogspot.com

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