Donnerstag, 24. Juli 2008

Kapitel:97/Zurück und wieder da

Gustav saß im Zimmer, neben dem Bett von Jans immer noch unbenannter Tochter und hielt ihre Hand. Er wusste nicht was er sagen sollte. Wie erklärt man einem nicht einmal einjährigem Kind das es nicht mal seinen ersten Geburtstag erleben würde? Er wusste keine Antwort darauf.
Gustav:"Weisst du...hast du jemals...kennst du die Geschichte von diesem Kind das plötzlich nich mehr lebte?...nich gut...wirklich nich gut."
Er machte sich selbst dafür verantwortlich das dieses junge Leben nun bald ausgelöscht werden würde und es lastete schwer auf seiner Seele. Seine innere Qual wurde unterbrochen als plötzlich ein dutzend Krankenschwestern und Arzthelfer in den Raum stürmten, Schläuche entschlauchten und allerlei Gerätschaften an- und umkoppelten.
Gustav:"Was geht hier vor?"
Arzthelfer:"Wir machen die Patientin zur Operation bereit."
Gustav:"Operation? Aber ich dachte es würde eine Spenderin benötigt!?"
Arzthelfer:"Scheinbar hat man eine gefunden. Ich muss sie bitten aus dem Weg zu gehn, wir müssen noch ein paar von diesen hübsch blinkenden aber ansonsten nutzlosen Geräten hin und herschieben damit wir beschäftigt aussehn und der Oberarzt uns nicht wieder zu Schrankdienst verdonnert."
Gustav:"Und wo ist ihr Oberarzt jetzt? Ich will mit ihm sprechen!"
Arzthelfer:"Wahrscheinlich schultertief mit dem Arm in irgendeinem Arsch!"
Gustav:"Das Patienten sowas tatsächlich mit sich machen lassen."
Arzthelfer:"Patienten?"

Die Krankenschwestern bereiteten Dani für die Operation vor. Daniel übernahm ihre persönlichen Besitztümer die sie bei der Einlieferung noch bei sich gehabt hatte, Armbanduhr, Handy, Taschentücher und noch eine Pillendose. Sandy und Chuck waren abgezogen um die örtlichen Toiletten zu sondieren und Daniel nahm sich einen Platz von dem aus er den Operationssaal beobachten konnte.

Gustav war auf der Suche nach dem Oberarzt als er ihn im Zimmer eines anderen Patienten erspähte. Er stand am Bett des Patienten und sah seine Akte durch als Gustav eintrat.
Gustav:"Ich dachte sie wären bei einer Arschuntersuchung!?"
Doktor:"Hm? Ich hab meine Schicht gerade erst begonnen."
Gustav:"Sie nehmen eine Operation an dem kleinen Kind vor?"
Doktor:"Oh, ja. Scheinbar hat ihr Freund eine Spenderin hergebracht und wir können die Operation vornehmen."
Gustav:"Eine Spenderin?"
Doktor:"Die Mutter des Kindes."
Gustav:"...dieser gottverdamte Mistkerl!!!"
Jan:"Hat Daniel wieder Scheiße gebaut?"
Gustav sah erschrocken zu dem Patienten hinunter der ihn angesprochen hatte.
Gustav:"Jan? Was machst du hier?"
Jan:"Ich war im Knast. Dann hat man mich in so einer Firma angestellt. Ich wurde bis nach ganz oben befördert und dann hat mich die Polizei krankenhaus reif geprügelt. Und du?"
Gustav:"Erst Knast, dann haben wir nach einem geeigneten Spender für deine Tochter gesucht damit sie nicht am Krebs sterben muss!"
Jan:"Meine Tochter ist hier!? Und sie hat Krebs?!"
Gustav:"Ich bin grad auf dem Weg zu ihr."
Jan:"Warte, ich komm mit."
Gustav:"gehts dir dafür schon wieder gut genug?"
Jan:"Sicher doch."
jan stand aus seinem Bett auf. Dann knickte er ein und hielt sich die Seite.
Jan:"Fuck...meine Nieren..."
Gustav:"Vielleicht solltest du einfach nachkommen, ich geh schonmal vor."
Jan:"Nein, warte. Ich muss sie nur ein wenig reiben. Dann geht das wieder."
Gustav:"...Jan, da sind nicht deine Nieren!"
Jan:"Hmhm, aber es fühlt sich gut an!"

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